Großartig, was man heute bei Systemkameras standardmäßig alles geboten bekommt: präziser, schneller AF, gute Bildqualität mit hoher ISO-Tauglichkeit, starke Serienfrequenz und lautloses Auslösen. Großartig auch, was die Systemkamera-Oberklasse noch zusätzlich kann: Focus-Stacking, variabler ND-Filter und Augen-Fokussierung – ob Mensch, Vogel oder Goldhamster. Dazu kommen Videofähigkeiten, die professionell anmuten.
„Ich bezahle, was ich brauche!“
Winfried Warnke, Kolumnist und Autor
Auf der Anwenderseite gibt es allerdings den Allround-Fotografen, der oft schon mit einer Grundausstattung zufrieden ist und den Spezialisten, der in seinem Einsatzgebiet dringend auf spezielle Funktionen angewiesen ist. Zugespitzt: Brauchen Fotoleute die ganzen Video-Features – brauchen Videoleute die ganzen fotografischen Spezialfunktionen? Macht das nicht alles teurer oder sind dies technische Abfallprodukte, die die Gewinnmarge stark steigern, da sie nicht viel kosten?
Die riesige Auswahl macht Menüs in ihrer Darstellung zum Problem: Wie schaffe ich es, dass der Anwender seine gewünschten Einstellmöglichkeiten schnell findet, gerade, wenn diese nicht tagtäglich aufgerufen werden? Es boomt der Markt für Bücher, welche die scheinbare Unendlichkeit der Einstellmöglichkeiten zu erklären versuchen. Es kann nicht die Lösung sein, dass man neben der Kamera auch die buchmäßig erweiterte Anleitung mit sich schleppt. Hier müssen Innovationen in der Bedienbarkeit ansetzen! Idee: abgespeckte Basismodelle günstig mit Zukaufmöglichkeit anbieten. Ich bezahle, was ich brauche!
Beitrage Teilen