Angeblich ist ja der erste Eindruck entscheidend. Und der ist ausgesprochen positiv: Die D-Lux 7 ist echt schick. Das fängt schon bei der silbernen Kopfplatte an, die sich angenehm vom durchgängigen Schwarz der Lumix LX100 II abhebt. Die Oberseite ist etwas anders geformt – die Rundungen erinnern stark an eine Leica M. Die kleine Griffmulde der Panasonic-Kamera hat Leica weggelassen. Insgesamt ist die D-Lux etwas breiter und schwerer als die LX100 II.
Auch die Typo, mit der die Bedienelemente beschriftet sind, ist typisch Leica und die Beschriftungen selber unterscheiden sich. So verzichtet Leica auf die Bezeichnung Fn1, Fn2 oder Fn3 für frei belegbare Funktionstasten. Diese sind stattdessen mit den Werkseinstellungen, beispielsweise 4K oder PF (Post-Fokus) beschriftet; die Belegung lässt sich aber trotzdem ändern. Die Tasten sind übrigens bei Leica etwas länglich statt rund.
Das unterschiedliche Design setzt sich im Menü fort. Die Icons sind anders gestaltet und während bei Panasonic der gewählte Menüeintrag komplett gelb markiert ist, unterstreicht sie Leica lediglich dezent rot. Eine Scheibe abschneiden könnte sich Panasonic auch bei der Sprachführung: Die Menüs sind bei Leica besser eingedeutscht; bei Panasonic findet sich dagegen noch Rest-Englisch (on statt ein, off statt aus).
Ganz konsequent ist Leica allerdings auch nicht, so heißt es MSHTR für mechanischen Verschluss (englisch: Mechanical Shutter). Einige wenige Menüeinträge hat Leica ganz weggelassen, beispielsweise den Hinweis auf das Online-Handbuch und den Demomodus.
Bei den Funktionen gibt es keine Unterschiede zwischen Panasonic und Leica. Beide sind sehr gut ausgestattet und beherrschen 4K-Videos mit 30 Bildern/s. Die bekannten 4K-Fotomodi stehen auch in der D-Lux 7 zur Verfügung, beispielsweise Post-Fokus (Auswahl der Schärfeebene aus einer Fokus-Fahrt), Focus Stacking (Erstellen einer Aufnahme mit durchgängigerer Schärfe) und auch die relativ neue Sequenzaufnahme, bei der beispielsweise eine Person, die sich durch das Bild bewegt, mehrfach abgebildet wird.
Eine Besonderheit beider Kameras ist auch die Multiaspekt-Technologie, bei welcher der volle Weitwinkel bei verschiedenen Seitenverhältnissen beibehalten wird (4:3, 3:2, 16:9). Die höchste Auflösung (16,8 Megapixel) steht allerdings bei 4:3 zur Verfügung, 3:2-Fotografen verlieren einen halben Megapixel. Etwas enttäuschend ist, dass beide Hersteller keine Akku-Ladegerät mitliefern, stattdessen wird der Akku per USB-Kabel in der Kamera geladen.
Zumindest bei der rund 200 Euro teureren D-Lux 7 hätte Leica an dieser Stelle nicht sparen sollen. Probleme hatten wir zum Testzeitpunkt mit der Wi-Fi-Funktion der D-Lux. Zumindest die Android-Version der „Leica Fotos“-App arbeitete noch nicht mit der Kamera zusammen.
Geschwindigkeit und Bildqualität
Auch bei der Geschwindigkeit gibt es keine relevanten Unterschiede. Beide Kameras haben eine sehr kurze Auslöseverzögerung und schießen Serien mit gut 11 Bildern pro Sekunde – und zwar für ca. 40 Raws in Folge. Bei aktivierter Autofokus-Nachführung sinkt die Geschwindigkeit allerdings auf rund 6 Bilder/s.
So gut wie keine Unterschiede konnten wir bei der Bildqualität ausmachen. Die Farbdarstellung ist identisch – nicht nur im Standard-Bildstil, sondern auch beispielsweise bei „Natürlich“ „Landschaft“ und in den drei Monochrom-Stilen. Bei Auflösung, Bildrauschen und Dynamik konnten wir auf Basis unseres visuellen Testaufbaus keine relevanten Unterschiede feststellen, sodass wir uns den Labortest gespart haben.
FAZIT
Design ist zum großen Teil Geschmackssache – uns hat die D-Lux 7 in dieser Hinsicht etwas besser gefallen als die LX100 II. Ansonsten gibt es praktisch keine relevanten Unterschiede. Ob die 200 Euro Aufpreis gerechtfertigt sind, muss jeder Käufer selber entscheiden.
> Vergleichstabelle Leica und Panasonic
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