Das analoge Sofortbild erlebt seit einiger Zeit ein regelrechtes Comeback: Nachdem Leica im September 2016 auf der photokina seine Leica Sofort vorstellte und Fujifilm sein neues Sofortbildformat "Instax Square" ankündigte, brachte Mitbewerber Lomography erst kürzlich den Nachfolger seiner Lomo´Instant Automat auf den Markt.
Und während die analoge Fotowelt derzeit noch gespannt auf die Veröffentlichung der Instax Square-Kamera samt dazugehörigem Filmmaterial wartet – angekündigt für das Frühjahr 2017 – kürzt Fujifilm die Wartezeit mit der Bekanntgabe seiner Instax Mini 9 ab.
Die Instax Mini 9 macht Sofortbilder im Kreditkartenformat und kommt im Gegensatz zu ihrem Vorgängermodell mit einer Close-up-Aufstecklinse, die mit einer Naheinstellgrenze von 35 mm ausgestattet ist.
Wer bereits im Besitz einer Instax Mini 8 ist, hat ebenfalls Grund zur Freude: Die Close-up-Linse soll demnächst auch seperat erhältlich und mit der mini 8 kompatibel sein. Außerdem neu ist ein kleiner, am Objektiv angebrachter Selfie-Spiegel. Dieser soll die Anfertigung von Selbstportraits erleichtern.
Ein kleines Bildzählwerk auf der Rückseite informiert stets über die Anzahl der verbliebenden Aufnahmen und die automatische Belichtungsmessung sorgt dafür, dass die Instax Mini 9 den gegebenen Lichtverhältnissen angepasst werden kann: So weist eine kleine LED-Anzeige über vier kleinen Piktogrammen (sehr sonnig, sonnig, bewölkt, indoor) den Fotografen darauf hin, welcher Aufnahmemodus gerade der passenste ist, damit mit der Kamera stets richtig belichtete Sofortbilder gemacht werden können.
Die Kamera wird ab Mai 2017 in den fünf poppigen Farben Cobalt Blue, Ice Blue, Flamingo Pink, Lime Green und Smoky White zu haben sein. Preislich liegt die Instax Mini 9 von Fujifilm bei 84 Euro.
Die technischen Details der Fujifilm Instax Mini 9 im Überblick
Film | Fuji "Instax Mini" Sofortbildfilm |
Belichtungsbereich | 62 mm x 46 mm |
Brennweite | 60 mm |
Filmauswurf | motorisiert |
Fokussierung | 0.6 m bis unendlich |
Verschlusszeit | 1/60 s |
Eingebauter Blitz | Automatik, nicht deaktivierbar Reichweite bis zu 2,7 m |
Batteriebedarf | 2 x AA (1.5V) |
Abmessungen | 116 mm x 118.3 mm x 66.2 mm (B x H x T) |
Gewicht | 307 Gramm |
Kommentar unserer Volontärin Anne Schellhase
Fujifilm trifft mit seiner Instax-Reihe – hiermit sind sowohl die Kameras als auch das Sortiment an Filmen gemeint – unumstreitbar einen ganz bestimmten Nerv.
Nicht umsonst war das Doppelpack ihres Sofortbildfilms Instax Mini der absolute Weihnachts-Besteller 2016 bei Amazon. Dies lässt vermuten, dass Leica und Lomography u. a. auch aus diesem Grund Sofortbildkameras entwickeln, die mit den Instax-Filmen befüllt werden wollen. Denn die Instax-Filme sind – auch lange Zeit über das Ablaufdatum hinweg – sehr verlässlich, haben eine realistische Farbwiedergabe und der Preis ist erschwinglich genug, um wie geschnitten Brot bei Amazon über die virtuelle Ladentheke zu wandern.
Dafür sind die Ergebnisse vielleicht nicht so experimentell wie die aus dem Hause Impossible und die Kameras sind nicht retro und vintage, sondern kommen eher knallig und modern daher. Es kommt eben ganz auf die persönlichen Vorlieben an – da entscheidet wohl jeder nach seinem individuellen Gusto.
Ich persönlich greife immer dann zur Fuji-Variante, wenn ich zeitnah überprüfen muss, wie die Ergebnisse werden. Beispielsweise wenn ich auf Familienfeiern oder gar auf Hochzeiten fotografiere und sicherstellen will, am Ende gute Ergebnisse abliefern zu können.
Mit dem Selfie-Spiegel und der Möglichkeit, nun auch endlich Nahaufnahmen mit der Instax Mini anfertigen zu können, trifft Fujifilm zudem genau den Zahn der Zeit. Deswegen bin ich mir auch relativ sicher, dass die Hauptzielgruppe der "Millennials" – die erste Generation der digitalen Welt – den Nachfolger der bisher sehr erfolgreichen Instax Mini 8 dankend annehmen wird.
Anne Schellhase war von 2015 bis 2019 Mitglied der fotoMAGAZIN-Redaktion.
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