Happy Birthday Helmut Newton. Am 31. Oktober 1920 wurde Newton (geb. Helmut Neustädter) als Sohn eines jüdischen Knopffabrikanten in Berlin-Schöneberg geboren. Seine Laufbahn als Fotograf begann, als er sich zwischen 1936 und 1938 von der Portrait-, Akt- und Modefotografin Yva ausbilden lies. Doch bereits kurze Zeit später musste Newton aus Berlin fliehen und kam schließlich über Triest und Singapur bis nach Australien. Dort lernte er auch seine spätere Ehefrau June (alias Alice Springs) kennen und fotografierte ab den 1950er Jahren für verschiedene internationale Ausgaben der „Modebibel“ Vogue. 1961 zogen Helmut und June Newton nach Paris, später lebten sie auch in Monaco und Los Angeles.
Helmut Newton: Mehr als Modefotografie
Mit der Bildserie "Naked and Dressed", die Newton für die französische Vogue fotografierte und die den Übergang vom Mode- zum Aktbild markierte, und mit der Serie "Big Nudes" wurde er Anfang der 1980er Jahre schließlich auch über die Modewelt hinaus bekannt. Er inspirierte zahlreiche Kollegen sowie Künstler und arbeitete für nahezu alle namhaften Magazine und Mode-Labels. Dabei zeigten seine Bilder selten einen reinen Modeentwurf, sondern meist auch eine Parallelgeschichte.
Oft lies sich Newton von Mythologie, Kunstgeschichte oder vom Europa seiner Jugend inspirieren. Newton entwarf mit seinen Bildern ein neues, oft provozierendes Frauenbild. Damit prägte er nicht nur die Mode-Fotografie für alle Zeiten.
Im Jahr 2004 starb Helmut Newton im Alter von 83 Jahren in Folge eines Autounfalls in Los Angeles.
Sie wollen wissen, was der Bildermacher selbst über seine Bilder gesagt hat, wie er zur Provokation stand oder für wen er gerne gearbeitet hat? Hier geht es zu unserem Interview mit Helmut Newton.
Ausstellung anlässlich Newtons Geburtstags
Als Erinnerung an Newtons Zeit in Berlin und seine Fotografien präsentiert die Helmut Newton Stiftung die Outdoor-Ausstellung „Helmut Newton One Hundred“ auf der 85m langen Wand am Kraftwerk Berlin-Kreuzberg (Köpenicker Straße 70).
Etwa 30 Motive aus allen Schaffensepisoden des weltbekannten Fotografen sind dort vom 26. Oktober bis zum 8. November 2020 zu sehen. Die Helmut Newton Stiftung wurde Ende 2003 persönlich von Newton gegründet. Nach seinen Wünschen soll die Stiftung in seiner Heimatstadt Berlin kein „totes Museum“ sein, sondern eine „lebendige Institution“. Neben Fotografien von Newton selbst, werden dort auch Werke anderer Künstler und Fotografen gezeigt, die mit seinem Werk in einen Dialog treten.
Im Rahmen von "Helmut Newton One Hundred" wird im Erdgeschoss des Museum vom 31. Oktober bis zum 8. November ein Filmprogramm rund um das Werk von Newton gezeigt. Darunter "Helmut by June" (1995), die erweiterte Version von Julia Benedikts "Summe"-Films sowie der Dokumentarfilm "Helmut Newton – The Bad and The Beautiful" von Gero von Broehm, der in diesem Jahr seine Welt-Premiere in Berlin feierte.
Parallel zur Outdoor-Ausstellung werden in ganz Berlin 250 City-Light-Plakate mit Newton-Motiven gezeigt. Obwohl Newton in jungen Jahren aus Berlin fliehen musste, blieb ihm die deutsche Metropole doch auch in guter Erinnerung. So kehrte er regelmäßig in seine Heimatstadt zurück und produzierte dort unter anderem 1979 für die zweite Ausgabe der Vogue Deutschland eine fotografische Hommage an die Orte seiner Jugend.
Baby Sumo
464 Seiten, rund 35 Kilo und eine Größe von 50 mal 70 Zentimetern – der erste Sumo Bildband erschien in einer limitierten Auflage von 10.000 signierten und nummerierten Exemplaren. Die Idee zum Buch entstand in einem Dialog zwischen Fotograf Helmut Newton und Verleger Benedikt Taschen. Das Helmut Newton Buch zeigt über 400 Bilder des faszinierenden und gleichzeitig umstrittenen Fotografen. Anlässlich Newtons 100. Geburtstag und dem 40. Geburtstag des Taschen-Verlags erscheint nun eine von June Newton herausgegebene Neuausgabe. Baby Sumo ist genau halb so groß wie das Original von 1999, präsentiert ebenfalls mehr als 400 Bilder und ist in einer Auflage von 10.000 Exemplaren erhältlich.
Helmut Newton Baby Sumo
Der Bildband
Helmut Newton. Baby Sumo. Herausgegeben und überarbeitet von June Newton. Taschen. Limitierte Ausgabe von 10.000 nummerierten Exemplaren. Hardcover, 35,8 x 50 cm, 9,80 kg, 464 Seiten, mit Buchständer und Podest (Höhe: 74 cm), 1000 Euro.
Helmut Newton. Sumo. 20th Anniversary Edition. Taschen. Hardcover mit Begleitheft im Schuber, 26,7 x 37,4 cm, 6,07 kg, 464 Seiten, 100 Euro.
Von September 2019 bis Juli 2021 war Lea Spraul Volontärin in der fotoMAGAZIN-Redaktion. Sie war vor allem zuständig für Angelegenheiten, die sich online abspielen – unter anderem Instagram, Facebook, YouTube und Beiträge auf fotomagazin.de. Neben ihrer Tätigkeit in der Redaktion studierte sie „Digital Journalism“ im Master.
Beitrage Teilen