Unbestritten, die Kamera ist Handwerkszeug und wie jedes Handwerkszeug auch ein Mittel zum Zweck. Entscheidend ist, was rauskommt – das Foto. Ein konsequenter Gedankenansatz, der unterschlägt, dass sich aus Technikverliebtheit nicht wenige Kamerabesitzer für ihren Apparat stärker begeistern als für das Foto. Im Mittelpunkt steht die Maschine.
Das Spielen mit instrumentellen Raffinessen steht im Vordergrund. Wenn überhaupt fotografiert wird, dann ist die Testwand fotografisches Hauptmotiv. Liebste Lektüre sind Datenblätter, Diagramme und Bedienungsanweisungen. Auch Technik-Redakteure in Fachzeitschriften können vom Technikfieber betroffen sein.
Die scheinbar unendlichen Tiefen des Kameramenüs wollen entdeckt und erforscht werden. Ihren kommunikativen Tummelplatz finden die oben genannten Freaks in den Technikforen. Hier werden die verschiedenen Kamerasysteme akribisch unter die Lupe genommen. Zuverlässigkeit von Vogel-Augen-AF und Nachverfolgungsgeschwindigkeiten eines kontinuierlichen Autofokus bei Windhundrennen sind elementare Streitthemen.
Ja, Technik kann begeistern. Diese Technik-Freaks haben Leidenschaft, sie beschleunigen mit ihrer Kamera-Liebe auch Innovationsprozesse in der Kameraindustrie – und das ist gut so.
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