Das Schweizer Fotografen-Duo Jojakim Cortis & Adrian Sonderegger bauen sich plastische Modelle der größten Fotoikonen und transformieren das Ergebnis ihrer imposanten Nachbauten wieder in Aufnahmen, die ihr Studio-Setting offenlegen.
So entstehen Bildgeschichten von Ikonen als Miniatur-Wunderland der Fotografie, bei dem intelligent unsere Wahrnehmung des Realen hinterfragt wird. Ob Cartier-Bressons entscheidender Augenblick oder Egglestons Glühbirne: Die Inszenierer laden uns zu Reisen durch die Dimensionen von Zeit und Raum ein. Diese großartigen Inszenierungen hätten allerdings in Buchform eine etwas bessere Präsentation verdient. ✸ ✸ ✸ ✸
Jojakim Cortis / Adrian Sonderegger. "Double Take"
128 Seiten, 87 Abbildungen, 27 x 24 cm,
Lars Müller Publishers, 30 Euro
Anton Corbijn "The Living and the Dead"
Der Katalog zur Ausstellung im Hamburger Bucerius Kunst Forum vereint Corbijns großartige Portrait-Ikonen mit den Selbstinszenierungen seiner „a.somebody“-Serie und frühen Aufnahmen von Friedhofsskulpturen. Letztere mögen vielleicht wenig bekannt sein, wirken in diesem Kontext aber deplatziert und können qualitativ nicht an die späteren Arbeiten heranreichen. Eine leider etwas unglückliche Zusammenführung. ✸ ✸
Schirmer/Mosel, 48 Euro
Anton Corbijn "Selbstportrait"
Bücher wie dieses sind viel zu selten. Im Gespräch mit der französischen Autorin Marie-Noel Rio gab der Fotograf und Filmemacher 2016 tiefe Einblicke in sein Leben, sein Denken und seinen Weg zum Erfolg. Nun ist dieses sympathische Büchlein erstmals in deutscher Sprache zugänglich. Nicht nur die vielen Fans des Bildermachers werden Anton Corbijn nach dieser Lektüre noch mehr mögen! Als Zugabe gibt es noch einige seiner Portraits im Mini-Format. ✸ ✸ ✸
Schirmer/Mosel, 22 Euro
> Siehe auch unser Interview mit dem Starfotografen Anton Corbijn
Oliver Wainwright "Inside North Korea"
Ein Land als Kulisse megalomanischer Staats-ideen um einen großen „Führer“. Wainwright, Journalist und Fotograf des britischen Guardian, bereiste das „sozialistische Märchenland“ und fotografierte dort menschenleere städtische Vorzeigearchitektur und seelenlose öffentliche Orte, die aus der Zeit gefallen scheinen. Bedrückende Bilder wie aus einer Polit-Blase, aus der gerade die Luft zum Atmen entzogen wird. ✸ ✸ ✸
Taschen, 40 Euro
Fotografiska "The Eye"
Kennen Sie Fotografiska? Diesen Namen sollten Sie sich merken, denn die Fotografiska-Museen mischen derzeit die Machtverhältnisse in der internationalen Fotoszene neu. Dieser prächtige Bildband gibt einen Einblick, welche herausragenden Ausstellungen das Stockholmer Museum in den vergangenen acht Jahren organisiert hat. Dependancen des privat finanzierten Ausstellungskonzepts in New York, London und anderswo sind längst in Planung. ✸ ✸
teNeues, 80 Euro
✸ ✸ ✸ ✸ ✸ Muss unbedingt in Ihr Regal
✸ ✸ ✸ ✸ Hat das Zeug zum Klassiker
✸ ✸ ✸ Der Kauf lohnt sich
✸ ✸ Nur für thematisch Interessierte
✸ Darauf können Sie verzichten
Diese Bildbände haben wir im fotoMAGAZIN 9/2018 vorgestellt.
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