Die GFX 50R ist im Wesentlichen eine GFX 50S im kompakterem Gehäuse mit einigen kleineren Änderungen. Bemerkenswert ist zunächst der deutlich niedrigere Preis von ca. 4500 statt 7000 Euro. Das R steht für Rangefinder und so hat die GFX 50R trotz des integrierten Suchers eine flache Oberseite.
Der OLED-Sucher löst wie im Schwestermodell 3,7 Millionen Punkte auf und ist etwas kleiner (Vergrößerung 0,77fach statt 0,85fach). Der Touchscreen-Monitor hat eine Diagonale von 3,2 Zoll und löst 2,36 Millionen Punkte auf, im Gegensatz zur GFX 50S ist er aber nur ein zwei Richtungen kippbar.
Bemerkenswert ist, wie kompakt die neue Mittelformatkamera ist. Sie misst 160,7 x 96,5 x 66,4 mm und wiegt betriebsbereit 775 Gramm. Damit ist sie 145 Gramm leichter als die GFX 50S (Gewicht 920 Gramm mit EVF) und 25 Millimeter dünner. Nicht gelitten hat die Robustheit des kleineren Gehäuses. Es besteht weiterhin aus einer Magnesiumlegierung und ist an 64 Stellen abgedichtet. Die GFX 50R ist staubgeschützt, wetterfest sowie bei Temperaturen bis minus 10 Grad Celsius in vollem Umfang einsatzbereit.
Kleine Unterschiede gibt es noch bei den Bedienelementen und Schnittstellen (kein Kopfhöreranschluss). Dafür hat die GFX 50R neben Wi-Fi noch Bluetooth.
50-Megapixel-Sensor ohne Tiefpassfilter
Wie ihr Schwestermodell kommt in der GFX 50R ein CMOS-Sensor mit 51,4 Megapixeln zum Einsatz, der 43,8 x 32,9 mm misst und damit um den Faktor 1,7 größer ist, als ein Vollformatsensor. Für eine optimale Schärfe verzichtet er auf ein Tiefpassfilter. Die Kamera lässt sich auch im Kleinbildmodus betreiben, dann werden 36,0 x 24,0 mm (30,5 Megapixel) genutzt. Bei Verwendung von Adaptern für Kleinbildformat-Objektive wird die Bildgröße an den kleineren Bildkreis angepasst.
Neben JPEGs nimmt die GFX 50R Raws (14 Bit) wahlweise komprimiert oder unkomprimiert auf. Im integrierten Raw-Konverter lassen sich die Raws bereits in der Kamera in TIFFs wandeln. Die Empfindlichkeit reicht von ISO 100 bis 12.800 (erweitert bis 102.400 bzw. 50). Videos nimmt die Kamera mit Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel, 30p, 25p, 24p) auf. Gespeichert wird auf zwei SD(HX/XC)-Karten; beide Slots unterstützen den schnellen UHS-II-Standard.
Serien nimmt die Kamera mit bis zu 3 Bildern/s auf, wobei die Anzahl bei JPEGs nur von der Speicherkarte begrenzt ist. Bei Raws sollen sich 13 komprimierte oder 8 unkomprimierte Bilder in Folge aufzeichnen lassen. Der Kontrastautofokus nutzt standardmäßig ein 9 x 13-Raster (117 AF-Punkte), das sich aber auf 424 Punkte (25 x 17) erweitern lässt. Der Akku NP-T125 liefert Strom für rund 400 Aufnahmen nach CIPA-Standard.
Die GFX 50R soll ab November für rund 4500 Euro erhältlich sein.
100 Megapixel in der Entwicklung
Weiterhin hat Fuji die Entwicklung der GFX 100 bekanntgegeben, einer Mittelformatkamera mit rund 100 Megapixeln. Sie soll rund 10.000 US-Dollar kosten und einige Funktionen mitbringen, die es bisher im Mittelformat noch nicht gab:
- 4K/30p Aufzeichnung
- Ein Gehäusestabilisator (IBIS)
- Phasendetektionspixel auf dem Bildsensor
Neue Objektive
Außerdem hat Fuji seine Roadmap für das GFX-System um drei Objektive erweitert. Insgesamt werden dann zehn Objektive und ein Telekonverter für das GFX Mittelformatsystem verfügbar sein.
FUJINON GF100-200mmF5.6 R LM OIS WR
Dieses Telezoom-Objektiv mit einem Brennweitenbereich von 100-200 mm (entspricht 79-158 mm im Kleinbildformat) kann mit dem bereits vorhandenen Telekonverter GF1.4X TC WR verwendet werden, um den Brennweitenbereich auf 140-280 mm (entspricht 111-221 mm im Kleinbildformat) zu erweitern.
FUJINON GF50mmF3.5 R LM WR
Dies ist das kleinste und leichteste GF Objektiv und verfügt über eine Brennweite von 50 mm (entspricht 40 mm im Kleinbildformat). In Kombination mit der neuen GFX 50R ergibt sich ein sehr leichtes und kompaktes Mittelformatsystem.
FUJINON 45-100mmF4 R LM OIS WR
Dieses äußerst vielseitige Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 45 bis 110 mm (entspricht 36 bis 79 mm im Kleinbildformat) ist perfekt für Porträtaufnahmen und Schnappschüsse geeignet.
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