1. Kleine Schönheitskorrekturen
Für schöne und ausgefallene Hundefotos muss man nicht immer an exotische Orte fahren, denn auch die eigenen Haustiere sind dankbare Fotomotive.
Der Besitzer dieses Welpen hatte eine klare Vorstellung von seinem Hund: Auf keinen Fall sollte sein Mischling mit geöffneter Schnauze auf einem Foto erscheinen. Da sich diese Vorgabe beim Shooting als schwierig erwies, wurde die untere Maulpartie später aus zwei Einzelfotos neu zusammengesetzt. So blieb der treue Blick erhalten, das störende Hecheln aber wurde wegretuschiert.
2. Die richtige Position einnehmen
Was wir Zweibeiner auf der Jagd nach dem perfekten Hundefoto gerne mal vergessen: Hunde sind keine Fotomodelle. Manche Tiere haben zwar ein regelrechtes Diven-Gen, so dass Fotos binnen Sekunden entstehen können, andere hingegen wollen aber erst mit Hilfe von Spielzeug oder mittels Geräuschen in die richtige Position gebracht werden.
Was also tun, wenn unser kaltschnäuziges Model einfach nicht die Position einnehmen mag, die wir uns für das Bild wünschen? – Natürlich! Wir nehmen einfach selbst eine andere Position ein. Wenn das alles nichts hilft, kann zumindest der Bildausschnitt später noch am Computer nachgebessert werden kann.
3. Die richtige Perspektive finden
Ein schöner Rücken kann wirklich entzücken – das ist nicht nur im Bereich People-Fotografie der Fall. Auch in der Natur lassen sich schöne Rückansichten finden. Deswegen spielen Sie doch einfach mit der Perspektive!
Haben Sie Ihren Hund schon einmal aus der Frosch- oder Vogelperspektive fotografiert? Wenn nicht, dann wird es allerhöchste Zeit dafür! Denn besondere Perspektiven führen oft zu super interessanten Ergebnissen. Diese außergewöhnliche Perspektive auf einen weit ausgestreckten Hunde-Korpus ist mit Hilfe einer Leiter entstanden. Entscheidend war hier der richtige Moment, denn bereits im nächsten Augenblick sprang der Hund auf und lief davon.
4. Die richtige Stimmung erzeugen
Auch kleine Hunde können beißen. Das ursprüngliche Bild dieses düster drein blickenden Pinchers wirkte – man glaubt es kaum – nicht ganz so knurrig, ja fast schon aufgeweckt.
Um die Wirkung seines Aussehens zu verstärken, wurde das Bild im Nachhinein dramatisiert: Statt des ursprünglich hellen Hintergrunds wurde am Computer ein dunklerer eingesetzt. Anschließend wurde die Sättigung runtergedreht und der Lichtverlauf leicht variiert. So wird aus jedem Wicht ein bedrohlicher Dobermann.
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5. Details im Fokus
Ich schau dir in die Augen, Kleiner! Da Hunde verspielte Wesen sind, ist die Fokussierung auf bestimmte Körperteile oft nicht einfach. So eignen sich neben der Augenpartie auch die Schnauze, die Rute und die Pfoten für detailreiche Aufnahmen.
Bei vielen Tieren hilft meist nur Trial and Error, viel Geduld und natürlich das eine oder andere Leckerlie für den Vierbeiner. Der Welpe auf diesem Foto jedenfalls hat sich nach diesem gestochen scharfen Eye-Catcher-Foto müde schlafen gelegt.
6. Begegnung auf Augenhöhe
Gerade bei kleinen Hunden sollte man sich auf Augenhöhe begeben. Eine solch geometrische En-face-Ansicht gelingt nur, wenn man sich vor dem Hund auf den Boden legt.
Einige Hunderassen haben außerdem so interessante Gesichter, dass sich das klassische Schwarzweiß als bessere Wahl eignet, um nicht von diesen abzulenken: In unserem Beispiel wurde das ursprüngliche Farbbild später in eine Schwarzweißansicht umgewandelt, um die Kartographie der zerknautschten Mops-Schnauze zu unterstreichen und auf diese Weise besonders zur Geltung zu bringen.
7. Fotografieren Sie ohne Blitz
Hunde sollte man nicht mit Blitz fotografieren. Dies hat einen einfachen Grund: Nicht nur fragile Geschöpfe wie dieser Chinesische Schopfhund würden sonst vor Schreck davonlaufen und das Shooting würde somit ein jähes Ende finden.
Tiergerechter sind daher zwei starke Lichter, die das Bewegungsfeld des Hundes komplett ausleuchten. Wer die Shooting-Situation gut ausleuchtet und sein Ergebnis bereits im Kopf hat, für den ist es außerdem ein Leichtes, verschiedene Lichtstimmungen zu erzeugen.
Fazit: So unterschiedlich die Hunde, so vielseitig sind auch die Ergebnisse
Hunde sind entweder groß oder klein, dick oder dünn, flauschig oder kurzhaarig, aufgeweckt und neugierig oder ganz die Ruhe selbt. Kurz: Sie sind so verschieden wie wir Zweibeiner. Die Ergebnisse sind außerdem von der jeweiligen Tagesform abhängig.
Ein weiteres, wirklich wichtiges Kriterium für schöne Hundefotos ist Empathie: Stellen Sie sich auf Ihr Gegenüber ein. Ist der Hund aufgeregt und zappelig? Beruhigen Sie ihn. Ist der Hund schüchtern und ängstlich? Geben Sie ihm Zeit, um anzukommen. Hinterher können Sie ihn dann immer noch aus der Reserve locken. Ist der Hund nicht wirklich zu beruhigen? Gönnen Sie ihm eine Pause. Ein kleiner Hundekeks hier und da und das Lieblingsspielzeug wirken übrigens Wunder!
Dann kann ja nix mehr schief gehen: Auf die Kamera, fertig, los! ;-)
Dieser Praxis-Tipp ist in unserer Ausgabe fotoMAGAZIN 1/2014 erschienen.
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